Dieser Beitrag is, nachdem ich im vorherigen etwas ausgeholt und über die Geschichte und die Erfindung der Fahrrad-Pedale geschrieben habe, spezifischer und vor allem technischer Natur. Ich muss zugeben, dass ich zuvor noch nie ein Pedal derart auseinandergenommen habe. Erstens, weil es dazu noch keinen Anlass gab und zweitens, weil ich mir das bisher nicht wirklich zugetraut habe. Für dich habe ich es aber riskiert.
Der Aufbau der Fahrrad-Pedale ist, je nach Pedal und Pedalsystem, einfach oder ein wenig komplizierter. Alle Pedale haben gemeinsam, dass sie aus einem Pedalkörper, einer Pedalachse, zumindest einem Dichtgummi und einer Kontermutter bestehen. Die Anzahl der Einzelteile steigt in der Regel parallel mit dem Preis des entsprechenden Fahrrad-Pedals.
Das Auseinandernehmen des Pedals
Online findet man ein paar wenige Grafiken, die den Aufbau eines Pedals ziemlich gut darstellen. Da ich dir auf fahrrad-pedale.de alle Fragen und Informationen so praxisnahe wie möglich beantworten bzw. bieten will, habe ich mich dazu entschlossen, eines meiner Pin-Pedale auseinanderzunehmen.
Für das Öffnen des Pedals habe ich folgende Dinge benötigt:
- Innensechskantschlüssel
- Sechskant-Steckschlüssel
- Maulringschlüssel
- Baumwolltuch
- WD-40 Kettenreiniger
An vielen Stellen der Webseite erwähne ich, dass man beim Wechseln der Fahrrad-Pedale nicht vergessen darf, dass das linke Pedal ein Linksgewinde ist und somit beim Lösen der Pedalschlüssel nach rechts, also immer zum Hinterrad gedreht werden muss.
Ich wusste aber nicht – obwohl es, wenn man darüber nachdenkt, logisch ist – dass die Kontermutter der Pedalachse ein Linksgewinde hat. Der Fehler ist mir aber glücklicherweise schnell aufgefallen und ich habe das Gewinde nicht beschädigt.
Es ist unbedingt ratsam, dass du beim Abschrauben ein Baumwolltuch zwischen den Maulringschlüssel und den Kopf hinter dem Pedalgewinde legst, damit du nichts zerkratzt. Bei älteren Pedalen kannst du darauf aber wohl verzichten…
Die Einzelteile des Fahrrad-Pedals
Staubschutzkappe
Kontermutter
Pedalachse
Dichtgummi
Nachdem ich die Staubschutzkappe und die Kontermutter – was das ist, siehst du auf dem Foto – gelöst habe, konnte ich problemlos die Pedalachse aus dem Pedalkörper ziehen. Da das Pin-Pedal neu und noch ungebraucht war, war die Pedalachse natürlich nicht verdreckt.
Sehr wohl aber war darauf sehr viel Schmierfett zu sehen, was ein gutes Zeichen ist. Vor allem Fahrrad-Anbauteile die regelmäßiger Belastung ausgesetzt sind, sollten immer regelmäßig und gut geschmiert werden.
Auf dem Foto ist erkennbar, dass dieses Pedal aus nur ganz wenigen Bestandteilen zusammengesetzt und die (De-)Montage daher einfach ist. Ich habe für diesen Beitrag bewusst darauf verzichtet, die Kugellager zu öffnen.
Bei der Nummerierung habe ich mit natürlich etwas gedacht – diese erfolgte nämlich nach Arbeitsschritten, bis alle Einzelteile aus dem Pedalkörper entfernt wurden.
Bei günstigen Fahrrad-Pedalen besteht oft das Problem, dass sich der Pedalkörper nach kurzer Zeit nicht mehr drehen lässt oder die Pedale schnell beginnen zu knacken. Daher sollten besonders diese Pedale regelmäßig und noch häufiger gewartet werden, indem man sie säubert und ausreichend mit Mehrzweckfett schmiert.
Die Pedalachse, so auch die aus dem abgebildeten Pin-Pedal, hat ganz feine Rillen, damit sich das Schmiermittel besser festsetzen kann.
Dass die Staubschutzkappe [1] dazu da ist, die Pedalachse [3] und die Kontermutter [2] vor Verunreinigungen und übermäßigem Wassereintritt zu schützen, ist selbstredend. Wobei Wasserschutz ein gutes Stichwort ist. Das Dichtgummi [4] ist sozusagen der Damm zwischen dem Inneren des Pedalkörpers und der Außenwelt.
Ist das Dichtgummi spröde, rissig oder gar nicht mehr vorhanden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu Problemen mit der Pedalachse, aber auch den Lagern darin kommt. Daher ist es von Vorteil, regelmäßig danach zu schauen.
Je nach Marke, kann man Ersatzteile, wie eben Gummidichtungen oder Staubschutzkappen, nachkaufen.
Kontermütter, die der Verbindung der Pedalachse mit dem Pedalkörper dienen, können einfach in jedem Baumarkt oder online nachgekauft werden. Achte aber darauf, dass du für das rechte Pedal eine Kontermutter mit Linksgewinde benötigst. *hust*
Bevor du das Pedal wieder zusammensetzt, würde ich dir empfehlen, alle Teile gründlich mit einem Kettenreiniger von Schmutz und Fett zu befreien.
Ich verwende für solche Arbeiten immer den WD-40 Kettenreiniger*, da man damit jede Art von Schmier- und Fettrückständen innerhalb von Sekunden los wird.
Nach dem Reinigen der Einzelteile, musst du diese unbedingt wieder ordentlich mit passender Schmiere fetten, um direkte Reibung der Komponenten aneinander zu verhindern.
Das Nigrin Mehrzweckfett eignet sich dafür sehr gut, da du damit alle möglichen metallischen Anbauteile, wie etwa das Pedal-Gewinde oder die Pins der Pin-Pedale schmieren kannst.
Fazit
Der Aufbau dieser Fahrrad-Pedale ist nicht wirklich kompliziert und ist in wenigen Worten erklärt. Je nach dem, welches Pedalsystem verwendet wird – zu denken ist an Klickpedale – ist der Aufbau etwas aufwendiger.
Wichtig ist jedenfalls, dass du deine Pedale regelmäßig pflegst, um die Lebensdauer so weit wie möglich zu verlängern. Wie genau die Lager der verschiedenen Fahrrad-Pedale funktionieren und wie diese aufgebaut sind, werde ich in einem eigenen Beitrag darstellen und dort darauf eingehen.
Welches Pedal war das erste, das du jemals auseinandergenommen hast?