Nicht jeder liegt mit seiner Anatomie innerhalb der festgelegten Normen. Manche Menschen sind größer als der Durchschnitt, andere kleiner. Manche wiegen mehr, wieder andere bringen weniger Gewicht auf die Waage. Nicht anders verhält es sich mit der Größe der Füße. Genau die ist aber beim Fahrrad ausschlaggebend dafür, ob die Fahrrad-Pedale passen oder eben nicht.
Bekannte Beschwerde sind Druckstellen, Verspannungen im Fuß, „Streifen“ der Kurbelarme oder sogar des Vorderrades. Zum Glück gibt es inzwischen Hersteller für Spezialpedale und andere Hilfsmittel. Hier findest du alles zu diesem Thema – egal wie groß oder klein deine Füße sind. Ich stelle dir die diesbezüglichen Möglichkeiten im Detail vor.
Kommt es auf die Größe an?
Die sogenannte Ergonomie spielt beim Radfahren eine besonders wichtige Rolle – sie entscheidet darüber, ob auch längere Touren und sportlich gefahrene Abschnitte einen positiven Effekt auf die Fitness und Gesundheit des Fahrers haben oder nicht.
Anders formuliert: Stimmt die Haltung nicht bzw. ist das Fahrrad nicht an unsere Bedürfnisse angepasst, so tut das Radfahren nichts für die Gesundheit, sondern kann mittel- und langfristig zu Schmerzen führen.
Die Ergonomie wiederum besteht aus verschiedenen Einzelaspekten. So ist es beispielsweise wichtig, dass der Fuß genügend Standfläche auf dem Pedal hat.
Hier gilt nach den Gesetzen der Physik: Kraft pro Fläche = Druck.
Das bedeutet, je geringer die Fläche ausfällt, desto höher ist bei gleicher Kraft der Druck, welcher auf dieser Fläche lastet. Besitzt der Fuß also nicht genug Standfläche auf dem Pedal, so wirkt eine hohe Kraft auf einen vergleichsweise kleinen Bereich des Fußes, was unangenehme Folgen wie Druckstellen, Verspannungen, Krämpfe etc. nach sich ziehen kann.
Ein weiterer Aspekt ist die Position der Pedalachse. Befindet sich diese nicht – wie empfohlen – möglichst zwischen den Grundgelenken der kleinen und der großen Zehe, so können sich bei längeren Fahrten ebenfalls unangenehme Verspannungen und andere negative Nebeneffekte ergeben.
Und schließlich spielt auch die korrekte Ausrichtung der Füße auf den Fahrrad-Pedalen selbst eine wichtige Rolle.
Ist das Pedal für die Fußgröße zu klein, so fährt der Fahrer in der Regel mit einer V-Stellung der Füße. Idealerweise sollten die Füße immer gerade auf den Pedalen stehen, wobei diese leicht nach außen oder innen zeigen können, sofern die natürliche Fußstellung auch so ist..
Handelsübliche Fahrrad-Pedale decken die meisten Größen ab. Wer jedoch besonders große oder besonders kleine Füße hat, der sollte dazu passende Spezialpedale und/oder andere Hilfsmittel verwenden.
Pedale mit besonders großer Trittfläche
Für Radfahrer mit besonders großen Füßen gibt es von einigen Herstellern darauf abgestimmte Pedale, die entsprechend große Trittflächen haben.
Dadurch kann ein größerer Teil des Fußes die Kraft auf das Pedal übertragen, wodurch negative Effekte wie etwa Verspannungen und Druckstellen an den Füßen vermieden werden können.
Pedale mit besonders großer Trittfläche gibt es sowohl unter den klassischen Plattform-Pedalen als auch unter den Pin-Pedalen wie auch verschiedenen anderen Ausführungen.
Pedale mit längerer Pedalachse
Pin-Pedale bieten grundsätzlich den meisten Platz für große Füße da sie per se schon verhältnismäßig groß konzipiert sind.
Trotzdem kann es auch damit zu Problemen kommen, zum Beispiel dann, wenn man bei jeder Umdrehung die Kurbelarme berührt.
Damit das nicht passiert, gibt es im Handel diverse Pedal-Modelle mit verschiedenen Achslängen. Damit kann der Abstand vom Pedal zum Kurbelarm beeinflusst werden.
Diesbezüglich etabliert haben sich unter anderem die Plattform-Pedale „SQlab Unisex“.
Pedalachse verlängern bzw. Pedalverlängerung kaufen
Es kann natürlich sein, dass du bereits Fahrrad-Pedale hast, mit denen du sehr zufrieden bist. Das einzige Problem, das du hast, ist, dass du ständig mit der Ferse oder der Fußspitze irgendwo am Rad ankommst.
Zu diesem Zweck kannst du dir ganz unkompliziert sogenannte Pedalverlängerungen, auch Pedal-Achsenverlängerung genannt, zulegen. Diese kosten nur einige wenige Euro. Das Einzige, worauf du dabei achten musst, ist das Pedalgewinde. Standardpedale haben ein 1/16″-Gewinde.
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Kurbelarmverkürzer
Nicht die Pedale selbst, sondern die Kurbelarme werden in diesem Fall modifiziert, um Fahrern mit kleinen Füßen mehr Komfort beim Fahren zu ermöglichen.
Die Idee dahinter: Sind die Kurbelarme zu lang, so rutschen insbesondere Personen mit kleinen Füßen beim Fahren schnell von den Pedalen ab und es ergibt sich kein komfortables Fahrgefühl. Die Verkürzung des Kurbelarms ermöglicht es in diesem Fall, auch mit kleinen Füßen während der vollen Umdrehung beim Treten auf den Pedalen zu bleiben.
Kurbelarmverkürzer gibt es in unterschiedlichen Varianten. Verbreitet sind solche, die einfach mit einer Klemmvorrichtung am Pedalarm befestigt werden. Sie besitzen verschiedene Bohrungen, mit denen die Pedale im passenden Abstand eingeschraubt werden können.
Zu beachten ist jedoch, dass Kurbelarmverkürzer ausschließlich für Fahrräder mit Aluminium- oder Stahlkurbeln geeignet sind. Bei Carbonkurbeln beispielsweise können sie nicht montiert werden, da die Klemmvorrichtung das Material beschädigen würde.
Zum Thema Kurbelarmverkürzer habe ich bereits einen eigenen ausführlichen Beitrag veröffentlicht!
Fazit
Ob besonders große oder kleine Füße: Der Markt für Fahrradzubehör hält mittlerweile viele Hilfsmittel und Spezialpedale bereit.
So hat jeder die Möglichkeit, die Pedale optimal an seine anatomischen Gegebenheiten anzupassen. Leider machen davon immer noch zu wenige Radfahrer Gebrauch.
Welche diesbezüglichen Erfahrungen hast du gemacht und welche Lösung hast du gefunden? Nutze hierfür die Kommentarfunktion!